Reif für die Insel (2/8) Der erste Tag

Dies ist eine Episode einer Globalsimulation im Französischunterricht. Alle früheren und späteren Beiträge findest du hier:

Tag 2: Der erste Tag auf der Insel – jetzt beginnt die (Vokabel-)Arbeit!

Da die neue Unterrichtsroutine für die Lerngruppe in der zweiten Schulstunde noch ungewohnt ist, starten wir mit einer Traumreise auf die Insel. Hier wiederholt die Lehrkraft noch einmal in möglichst einfachen Worten das bisher Geschehene. Die SuS haben die Möglichkeit, sich ruhig im fiktiven Charakter einzufinden und sich auf die Situation einzustimmen. 

Je nach Lerngruppe entscheidet sich die Lehrkraft im Voraus für einen Lenkungsgrad der Aufgabe: 

1. Ein gemeinsames Gespräch über das beste Vorgehen zur Erkundung der Insel (stärkere Lerngruppe)  oder 

2. klare Vorgaben der Lehrkraft mit stützenden Wortstrukturen (meine Wahl bei Schülern der Neueinsetzenden Fremdsprache). 

Gemeinsam in Kleingruppen „streifen die Personen durch die Insel“ und erforschen sie (bitte Tische mit Wörterbüchern, bunten Stiften und leerem Papier vorbereiten). Ihre Erkenntnisse halten sie auf Folie oder Papier in Form einer fiktiven Landkarte fest. Dazu gehören u.A.: Topographie, (essbare oder gefährliche) Tiere, Pflanzen, Gefahren, Verdächtiges…

Anschließend gibt jede Gruppe ihrer Insel einen Namen. Zusätzlich notiert jede Gruppe die wichtigsten neuen Vokabeln auf einem Lernzettel. Dieser wird von der Lehrkraft zur folgenden Stunde kopiert.

Am Ende der Stunde präsentieren die einzelnen Gruppen ihre Erkenntnisse. Gemeinsam stimmt die Lerngruppe ab, welche Insel sie von nun an bewohnen wollen. Zur nächsten Stunde kopiert die Lehrkraft die entsprechende Landkarte, dass jeder Schüler auf sie zurückgreifen kann.

Jetzt kann es mit den Abenteuern auf der Insel losgehen.

Dies ist eine Episode einer Globalsimulation im Französischunterricht. Alle früheren und späteren Beiträge findest du hier:

Was genau ist eine Globalsimulation?

Bei einer Globalsimulation erschaffen die Lernenden eine detailreiche Umgebung – sei es ein Gebäude, ein Dorf oder eine Insel – und bevölkern diese mit selbst gestalteten Charakteren, die in vielfältigen Szenarien interagieren. Lehrkräfte übernehmen dabei die Rolle des Regisseurs oder Animators, indem sie den Rahmen vorgeben und die Simulation mit strukturierenden Impulsen und sprachlichen Übungen bereichern.

Die klassischen Szenarien sind:

1.Die Insel: Die Schüler stellen sich vor, wie eine Gruppe von Schiffbrüchigen auf einer unbewohnten Insel eine neue Gemeinschaft gründet. Dabei werden Rollen verteilt und alltägliche Herausforderungen in der Zielsprache verhandelt. Dieses Szenario habe ich bereits mehrfach durchgeführt – es macht immer großen Spaß!

2.Das Dorf: Die Schüler wählen eine Zeitperiode und einen Ort aus und bauen ein dörfliches Leben mit Berufen und einer eigenen Geschichte auf, was zu kreativen schriftlichen Arbeiten wie einem Dorfzeitungsartikel führen kann. Es ist ein wenig wie das Spiel Werwölfe – nur viel umfangreicher.

3.Das Hotel: In diesem Szenario managen die Schüler ein Hotel und lernen den täglichen Betrieb kennen, von der Kundenbetreuung bis hin zur Bewältigung von Krisen. Diese Erfahrung stammt aus meinem Englischunterricht.

Was sind die Vorteile einer Globalsimulation?

Natürlich benötigt ein solches Setting Zeit und ist für die Lernenden nicht weniger anstrengend als regulärer Sprachunterricht. Simulationen bieten jedoch nicht nur spannende sprachliche Praxis, sondern fördern auch das kulturelle Verständnis, kritische Denkfähigkeiten und Problemlösungskompetenzen:

Sprachpraxis: Lernende wenden ihre Sprachkenntnisse in einem realistischen Kontext an.

Kulturelles Verständnis: Durch das Nachspielen kultureller Szenarien entwickeln die Teilnehmer ein tieferes Verständnis für die Kultur der Zielsprache.

Kritische Denkfähigkeit und Problemlösung: Die Konfrontation mit realitätsnahen Problemen fördert analytische Fähigkeiten und Entscheidungsfindung.

Motivation und Engagement: Die immersive Natur der Simulation steigert die Motivation und das Engagement der Lernenden.

Alles in allem sind das doch überzeugende Gründe, es einmal auszuprobieren, oder? 🙂

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