Dies ist eine Episode einer Globalsimulation im Französischunterricht. Alle früheren und späteren Beiträge findest du hier:
Abenteuer 4: Die Eingeborenen kennen lernen
Unsere Île Perdue ist ein gefährlicher Ort, den wir noch immer nicht vollständig erforscht haben!
Deshalb machen wir uns auf den Weg, Kontakt zu den Eingeborenen aufzunehmen.
HÄTTE ICH MIR GEWÜNSCHT! ABER ES KAM EINE KLAUSUR DAZWISCHEN. Das Problem nur:
Wie prüft man in einer standardisierten Klausur die Inhalte einer maximal-kreativen Unterrichtsreihe?
Die Antwort lautet: Mit einem teilweise kreativen Klausursetting. Die Lernenden berichten in der Klausur über die Entwicklung ihres persönlichen Avatars. Anschließend erstellen sie eine Karte der Insel (und wiederholen damit zentrale Inhalte der letzten Stunden)
Zugegeben: Eine Globalsimulation ohne Klausur wäre etwas entspannter – aber auch dies hat noch nie zu größeren Problemen geführt.
Dies ist eine Episode einer Globalsimulation im Französischunterricht. Alle früheren und späteren Beiträge findest du hier:
Was genau ist eine Globalsimulation?
Bei einer Globalsimulation erschaffen die Lernenden eine detailreiche Umgebung – sei es ein Gebäude, ein Dorf oder eine Insel – und bevölkern diese mit selbst gestalteten Charakteren, die in vielfältigen Szenarien interagieren. Lehrkräfte übernehmen dabei die Rolle des Regisseurs oder Animators, indem sie den Rahmen vorgeben und die Simulation mit strukturierenden Impulsen und sprachlichen Übungen bereichern.
Die klassischen Szenarien sind:
1.Die Insel: Die Schüler stellen sich vor, wie eine Gruppe von Schiffbrüchigen auf einer unbewohnten Insel eine neue Gemeinschaft gründet. Dabei werden Rollen verteilt und alltägliche Herausforderungen in der Zielsprache verhandelt. Dieses Szenario habe ich bereits mehrfach durchgeführt – es macht immer großen Spaß!
2.Das Dorf: Die Schüler wählen eine Zeitperiode und einen Ort aus und bauen ein dörfliches Leben mit Berufen und einer eigenen Geschichte auf, was zu kreativen schriftlichen Arbeiten wie einem Dorfzeitungsartikel führen kann. Es ist ein wenig wie das Spiel Werwölfe – nur viel umfangreicher.
3.Das Hotel: In diesem Szenario managen die Schüler ein Hotel und lernen den täglichen Betrieb kennen, von der Kundenbetreuung bis hin zur Bewältigung von Krisen. Diese Erfahrung stammt aus meinem Englischunterricht.
Was sind die Vorteile einer Globalsimulation?
Natürlich benötigt ein solches Setting Zeit und ist für die Lernenden nicht weniger anstrengend als regulärer Sprachunterricht. Simulationen bieten jedoch nicht nur spannende sprachliche Praxis, sondern fördern auch das kulturelle Verständnis, kritische Denkfähigkeiten und Problemlösungskompetenzen:
•Sprachpraxis: Lernende wenden ihre Sprachkenntnisse in einem realistischen Kontext an.
•Kulturelles Verständnis: Durch das Nachspielen kultureller Szenarien entwickeln die Teilnehmer ein tieferes Verständnis für die Kultur der Zielsprache.
•Kritische Denkfähigkeit und Problemlösung: Die Konfrontation mit realitätsnahen Problemen fördert analytische Fähigkeiten und Entscheidungsfindung.
•Motivation und Engagement: Die immersive Natur der Simulation steigert die Motivation und das Engagement der Lernenden.
Alles in allem sind das doch überzeugende Gründe, es einmal auszuprobieren, oder? 🙂