Reif für die Insel (3/8) Essen und Schlafen

Dies ist eine Episode einer Globalsimulation im Französischunterricht. Alle früheren und späteren Beiträge findest du hier:

Tag 3: Essen, Trinken und Schlafen! 

Ausgehend von der Landkarte der letzten Stunde werden die Schüler darüber informiert, dass die Lebensmittelreserven, die wir vom Kreuzfahrtschiff retten konnten, knapp werden. 

Auch benötigen wir Unterkünfte, da ein Sturm aufzieht. Diese Stunde dient zur wiederholenden Festigung von sprachlichen Mitteln im Bereich Wohnen und Essen. 

In dieser Doppelstunde teilen wir die Lerngruppe deshalb in zwei neigungsdifferenzierte Gruppen:

Ein Teil der Inselbewohner macht sich auf die Suche nach Essbarem auf der Insel. Hierzu fertigen sie eine Übersicht über essbare (und eventuell auch giftige!) Nahrungsmittel der Insel an, die sie später präsentieren.

Ein weiterer Teil bereitet währenddessen Kochrezepte vor, um die vorhandenen Ressourcen zu schmackhaften Menüs zusammenzustellen. Als Input gebe ich hier meist (kreolisch-frankofone) Kochrezepte auf YouTube. Eine Einzelperson der Großgruppe ist dafür verantwortlich, alle wichtigen Vokabeln in einem Mindmaps festzuhalten. Diese kopiert der Lehrer am Ende der Stunde, um sie allen Schülern zugänglich zu machen.

Der andere Teil der Inselbewohnen macht sich daran, eine Unterkunft zu konstruieren. 

Hierzu finden sie eine geographisch geeignete Stelle auf der Karte (begründen!) und konstruieren verschiedene Hütten. Die Schüler zeichnen Grundrisse der Unterkünfte und stellen diese anschließend der Gruppe vor. 

Am Ende der Stunde steht die Präsentation aller Ergebnisse in der Großgruppe.

An dieser Stelle haben sich die Schüler erfahrungsgemäß an das neue Unterrichtsszenario gewöhnt. 

Wir verfügen nun über alle notwendigen Grundlagen – und können endlich in die Abenteuer starten! Ab hier ist der Verlauf der Geschichte nur bedingt plan- und vorhersehbar, da die Schüler einen großen Einfluss auf die Entwicklung haben (und das ist auch gut so!). Alle im Folgenden dargestellten Vorschläge können deshalb ohne spezielle Reihenfolge gegeneinander ausgetauscht werden. Viel Spaß!

Dies ist eine Episode einer Globalsimulation im Französischunterricht. Alle früheren und späteren Beiträge findest du hier:

Was genau ist eine Globalsimulation?

Bei einer Globalsimulation erschaffen die Lernenden eine detailreiche Umgebung – sei es ein Gebäude, ein Dorf oder eine Insel – und bevölkern diese mit selbst gestalteten Charakteren, die in vielfältigen Szenarien interagieren. Lehrkräfte übernehmen dabei die Rolle des Regisseurs oder Animators, indem sie den Rahmen vorgeben und die Simulation mit strukturierenden Impulsen und sprachlichen Übungen bereichern.

Die klassischen Szenarien sind:

1.Die Insel: Die Schüler stellen sich vor, wie eine Gruppe von Schiffbrüchigen auf einer unbewohnten Insel eine neue Gemeinschaft gründet. Dabei werden Rollen verteilt und alltägliche Herausforderungen in der Zielsprache verhandelt. Dieses Szenario habe ich bereits mehrfach durchgeführt – es macht immer großen Spaß!

2.Das Dorf: Die Schüler wählen eine Zeitperiode und einen Ort aus und bauen ein dörfliches Leben mit Berufen und einer eigenen Geschichte auf, was zu kreativen schriftlichen Arbeiten wie einem Dorfzeitungsartikel führen kann. Es ist ein wenig wie das Spiel Werwölfe – nur viel umfangreicher.

3.Das Hotel: In diesem Szenario managen die Schüler ein Hotel und lernen den täglichen Betrieb kennen, von der Kundenbetreuung bis hin zur Bewältigung von Krisen. Diese Erfahrung stammt aus meinem Englischunterricht.

Was sind die Vorteile einer Globalsimulation?

Natürlich benötigt ein solches Setting Zeit und ist für die Lernenden nicht weniger anstrengend als regulärer Sprachunterricht. Simulationen bieten jedoch nicht nur spannende sprachliche Praxis, sondern fördern auch das kulturelle Verständnis, kritische Denkfähigkeiten und Problemlösungskompetenzen:

Sprachpraxis: Lernende wenden ihre Sprachkenntnisse in einem realistischen Kontext an.

Kulturelles Verständnis: Durch das Nachspielen kultureller Szenarien entwickeln die Teilnehmer ein tieferes Verständnis für die Kultur der Zielsprache.

Kritische Denkfähigkeit und Problemlösung: Die Konfrontation mit realitätsnahen Problemen fördert analytische Fähigkeiten und Entscheidungsfindung.

Motivation und Engagement: Die immersive Natur der Simulation steigert die Motivation und das Engagement der Lernenden.

Alles in allem sind das doch überzeugende Gründe, es einmal auszuprobieren, oder? 🙂

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